1 Wiss. Mitarb. (Postdoc) "Herausforderung Sozialstaat" (HU Berlin)

1 Wiss. Mitarb. (Postdoc) "Herausforderung Sozialstaat" (HU Berlin)

Arbeitgeber
Institut für Geschichtswissenschaften der Humboldt-Universität
Ort
Berlin
Land
Deutschland
Vom - Bis
01.03.2013 - 30.10.2017
Bewerbungsschluss
15.01.2013
Von
Prof. Dr. Gabriele Metzler

Das Institut für Geschichtswissenschaften der Humboldt-Universität schreibt eine Postdoc-Stelle in dem Projekt „Herausforderung Sozialstaat“ aus, die vom 1.3.2013 bis zum 30.10.2017 zu besetzen ist. Die Eingruppierung erfolgt nach E 13 TV-L.

Das Projekt ist Teil des Forschungsnetzwerks Saisir l’Europe – Europa als Herausforderung, das sich aus sieben Institutionen in Deutschland und Frankreich zusammensetzt: der Humboldt-Universität zu Berlin, dem Centre Marc Bloch, der Goethe-Universität Frankfurt, dem Institut français d’Histoire en Allemagne, dem Centre interdisciplinaire d’études et de recherches sur l’Allemagne (CIERA), dem Deutschen Historischen Institut in Paris und der Fondation de la Maison des sciences de l’Homme. Vor dem Hintergrund anhaltender Krisen geht es dem Netzwerk darum, Europa neu und anders zu denken: nicht als etwas Gegebenes, sondern als Herausforderung für die Politik, für die Gesellschaft, aber auch für das Denken. Daher hat sich der Verbund zum Ziel gesetzt, die Kategorien, Methoden und Deutungsmuster, in denen zentrale und aktuelle Probleme des Kontinents verhandelt werden, zu reflektieren und die empirische Wissensbasis zu erweitern. Zentraler Bestandteil des Verbundes ist die institutionelle Verankerung der themenzentrierten, interdisziplinären und internationalen Zusammenarbeit in den Themenbereichen „Sozialstaat“, „Nachhaltigkeit“ und „urbane Gewalträume“.

Im Rahmen dieser Forschungsbereiche entstehen internationale Arbeitsgruppen, die sich voraussichtlich aus jeweils zwei Postdocs und mindestens vier Doktorand/innen zusammensetzen.

Das Projekt „Herausforderung Sozialstaat“ befasst sich mit der Historisierung und Problematisierung sozialstaatlicher Entwicklungen in Europa. Ziel ist es, aktuelle Problemlagen historisch zu kontextualisieren, um die unterschiedlichen Dimensionen der gegenwärtigen Krisen präziser ausmessen zu können.

Schwerpunkte des Projekts, von denen das einzureichende Forschungsvorhaben mindestens einen abdecken sollte, sind (1) das Ineinandergreifen, womöglich aber auch die Kollision sozialpolitischer Regulierungen „von oben“ und deren Verarbeitung und Aneignung „von unten“, das Verhältnis staatlichen Handelns und seiner Aneignung durch die Bürger; (2) die Strukturierung von Lebensläufen und die Ausprägung von Zeitvorstellungen („régimes de temporalité“) durch soziale Leistungen; (3) die Wechselwirkungen von Sozialstaatlichkeit und Geschlechterordnungen; (4) wissenschaftliche Kategorienbildungen und die Rolle von Experten; (5) der Zusammenhang von Sozialstaatlichkeit, Nationalstaatsbildung und der Formung nationaler Identitäten; (6) die europäische Dimension von Sozialpolitik und deren Wechselwirkungen zu Integrations- und Konstitutionalisierungsprozessen innerhalb der EU, (7) die Erfahrung sozialer Sicherheit während der „trente glorieuses“, die Bedeutung sozialer Sicherheit als europäischer „lieu de mémoire“ und die Rolle dieser Erfahrungen und Erinnerungen im erweiterten Europa nach dem Kalten Krieg.

Tätigkeiten
Die Postdoktorandin/der Postdoktorand ist verantwortlich für die Durchführung eines eigenen Forschungsvorhabens und für die Koordination der Arbeitsgruppe „Herausforderung Sozialstaat“. Ihr/ihm obliegt die inhaltliche und organisatorische Umsetzung der Arbeitsgruppe, sie/er verwaltet die Drittmittel, konzipiert und organisiert Tagungen, Workshops und Netzwerktreffen an den beteiligten Institutionen. Zudem betreut sie/er die in den jeweiligen Arbeitsgruppen eingebundenen Doktorand/innen.

Voraussetzungen
- eine abgeschlossene Promotion in den Geschichts- oder Sozialwissenschaften, die nicht länger als 5 Jahre zurückliegt
- ein eigenes Forschungsprojekt, das mindestens einem der genannten Schwerpunkte des Teilprojektes „Herausforderung Sozialstaat“ entspricht
- einschlägige Erfahrungen in wissenschaftlicher Projektarbeit
- sehr gute Sprachkenntnisse in Französisch, Deutsch und Englisch (eine der Sprachen passiv, mindestens zwei aktiv)

Bewerbungsunterlagen
- Anschreiben
- tabellarischer Lebenslauf
- detaillierte Forschungsskizze (nicht mehr als 10 Seiten), das mindestens einen der genannten Schwerpunkte des Projekts „Herausforderung Sozialstaat“ abdeckt
- Konzeptpapier für die Arbeitsgruppe (nicht mehr als 3 Seiten)
- Zeugnisse

Zur Sicherung der Gleichstellung sind Bewerbungen qualifizierter Frauen besonders willkommen. Schwerbehinderte Bewerber_innen werden bei gleicher Eignung bevorzugt. Bewerbungen von Menschen mit Migrationshintergrund sind ausdrücklich erwünscht.

Weitere Informationen über den Verbund und die Teilprojekte stellen wir auf Anfrage gerne zur Verfügung. Bitte schicken Sie Ihre vollständige Bewerbung bis zum 15. Januar 2013 entweder per Post an Frau Prof. Dr. Gabriele Metzler, Humboldt-Universität zu Berlin, Philosophische Fakultät I, IfG, Geschichte Westeuropas und der transatlantischen Beziehungen, Unter den Linden 6, 10099 Berlin, oder in einem einzigen PDF-Dokument per E-Mail an: eichenbj@hu-berlin.de.

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Englisch, Französisch, Deutsch
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